Tuchel deutlich: "Das geht gegen jedes Gesetz" – FC Bayern München I Werder Bremen 0:1



Der FC Bayern hat nach der überraschenden Heimniederlage gegen Bremen bereits sieben Punkte Rückstand auf Leverkusen. Trainer Thomas Tuchel war auf der Pressekonferenz bedient.

Der FC Bayern hat gegen Werder Bremen eine unerwartete Heimniederlage kassiert – unverdient war das 0:1 aber nicht, wie Thomas Müller und Thomas Tuchel zugaben. Beide fanden nach Abpfiff deutliche Worte.
Zum Lächeln war in München nach der 0:1-Schlappe gegen Werder niemandem zumute – zu schwer lag die Niederlage im Magen. Das Problem dabei war nicht unbedingt das Resultat, sondern die Art und Weise, wie dieses zustande gekommen war. «Über 70 Minuten hatte ich nicht das Gefühl, dass wir um den Sieg spielen», klagte Trainer Thomas Tuchel bei DAZN und holte zum Rundumschlag aus.
«Es war deutlich zu wenig. Wir waren extrem statisch, haben uns gar nicht bewegt, hatten extrem viele Ballverluste und wahnsinnig viele Konter zugelassen», sagte der 50-Jährige und kritisierte dabei das Zweikampfverhalten als «schlampig» und «teilweise zu gierig», man habe die «Struktur aufgegeben». Unter dem Strich sei es eine «verdiente Niederlage» gewesen, weil «20 Minuten einfach zu wenig sind».
Tuchel bezog sich damit auf eine gute Schlussphase, in der die Bayern großen Druck ausgeübt hatten. «Da waren wir eine Mannschaft, die es auch zur Not erzwingen will», stellte der Trainer klar und war damit auf einer Linie mit Thomas Müller, der gesagt hatte: «In der letzten Viertelstunde hätten wir auf jeden Fall ein Tor verdient, über die 90 Minuten haben wir den Sieg natürlich nicht verdient.»
Auch Müller stellte fest, dass man «viel zu träge» gespielt habe. «Wenn es ums Offensivspiel geht, dann ist der tiefe Block natürlich schwer zu bespielen. Aber es ist ein Unterschied, ob ich den Ball von links nach rechts schiebe, weil ich aufgebe oder sehe, es geht nichts und spiele dann zurück – oder ob ich es immer weiter probiere und versuche, irgendwie durchzukommen.»

In den 60 bis 70 Minuten, bevor alle gemerkt hätten, dass es «brennt», sei «zu wenig Feuer» drin gewesen. «Wir waren nicht konkret genug, unserem Spiel hat allgemein der Biss gefehlt. Wir haben uns nicht gut verhalten und haben ein bisschen drum gebettelt», sagte der Mann, der in seinem 26. Bundesliga-Duell mit Werder zum ersten Mal als Verlierer vom Platz trottete (22-3-1) – und das nicht durch Zufall, denn mit Blick auf Bremens Siegtreffer durch Mitchell Weiser sagte er: «Es ist nicht so, dass es aus dem Nichts gefallen ist.»

Müller beklagte zudem auf sehr diplomatische Weise das Fehlen von Antreibern. Jeder auf dem Platz hätte versuchen müssen, «den Mitspieler anzuschieben. Nicht mit Blabla, sondern hauptsächlich durch Körpersprache – mit eigenen Aktionen», forderte der 34-Jährige und machte deutlich, dass es nicht an Qualität gemangelt habe: «Die allermeisten von uns können spielentscheidende Aktionen machen.» Das ist aber nicht geschehen, auch deshalb sollte sich «jeder Spieler hinterfragen.»

Tuchel drückte sich deutlicher aus, als er erwähnte, dass man «belanglos gespielt» habe. «Wir haben gespielt, als hätten wir zehn Punkte Vorsprung und am Dienstag ein Champions-League-Spiel», sagte der Coach und gab zu, dass er den Eindruck hatte, dass man versucht habe, «ein Bundesligaspiel zwischen Übermut und Schongang runterzureißen». Dies sei aber gar nicht der Plan gewesen, da auch wegen des Leverkusener 3:2-Sieges in Leipzig das Gegenteil nötig war. «Wir wollten sehr aggressiv anfangen und sofort ein Zeichen setzen», verriet Tuchel und stellte fest: «Das ist uns in keiner Phase gelungen.»
Auf Schuldzuweisungen verzichtete Tuchel explizit, denn: «Es geht nicht darum, mit dem Finger auf jemanden zu zeigen.» Vielmehr gehe es darum, Lösungen zu finden. «Wir müssen die Mannschaft und uns selbst in die Pflicht nehmen und versuchen, es wieder auszubessern.»

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29 comentarios en “Tuchel deutlich: "Das geht gegen jedes Gesetz" – FC Bayern München I Werder Bremen 0:1

  1. @SwissJacques1963

    Wohl oder übel wird der Trainer nun alle reifen Leistungsträger zusammenrufen und auf Ihre Vorschläge hören
    und diese umsetzen müssen. Das kann auch bedeuten, dass Kane Müller und Upa sagen, wer nicht spielt und von Trainings in der ersten Mannschaft ausgeschlossen werden. Freund wird auch die Verkaufsliste kundtun müssen. Nicht jeder in der Mannschaft hält den medialen Druck aus und wird dann auf den Trainer losgehen müssen. Viel Glück Herr Tuchel.

  2. @user-ls7cw5pu7b

    Bayern spielt ohne Plan, die spielerische Armut wird allzuoft durch Kane oder Musiala überdeckt. Bayern ist schlechter als unter Nagelsmann, ich als Bayern-Fan sage das Leverkusen eine Klasse besser spielt als Bayern. Müller muss sofort ran! Was soll das?

  3. @guenterfreudenstein3612

    Da muss man sich nur fragen, was ein 4 Tage Training im Ausland bringt wenn wichtige Spieler nicht teilnehmen oder frühzeitig zurück Reisen. Eins steht aber fest, der Trainer bzw. die Trainer sind verantwortlich für die Leistung auch wenn Sie wie heute mal wieder unterirdisch schlecht wahr dann müssen Sie Verantwortung übernehmen und nicht nach Ausreden suchen. Es wird immer deutlicher das vieles nicht zusammen passt auch beim Umgang mit Spielern. Wieviele verlorene Spiele sollen das den noch verdeutlichen, besonders durch die Art und Weise der Niederlagen. Weniger Wirbel um Verträge dafür mehr Leistung wäre auch nicht schlecht.

  4. @Eno233

    Was der labert mit 70 min nicht gut gespielt es waren eher 90 min komplett beschämend und ein peinlicher Auftritt schon wieder einmal. Ich kann den echt nicht mehr labern hören.

  5. @eastsidepower

    Wahnsinn, ich bin so glücklich, dass unsere Mannschaft endlich mal ihr Potenzial über ein gesamtes Bundesligaspiel abgerufen hat!

    Dieser Sieg, in München seit 2008, dieser Sieg geht in die Geschichte ein, das ist so mega geil – ich bin richtig stolz auf unsere Mannschaft!

    Zum 1. Mal seit gefühlt 1 Jahr war ich sehr unzufrieden mit der Arbeit von Ole Werner, heute zum 1. Mal 2024 von mir Applaus, Applaus für die Startelf und die Wechsel!

    Ich denke, diese Startelf hat es sehr verdient am nächsten Spieltag wieder so aufzulaufen, danke!

    P. S. Mitchell Weiser = Fußballgott, nur unser SV Werder Bremen, hurra!

  6. @itsmedado2253

    Bei allem Respekt, Tuchel wird von allen als überragender Trainer angesehen. Ich Frage mich langsam wirklich, ob man diese These nicht hinterfragen sollte. Seine Bilanz bei Bayern ist erschütternd schlecht. Bayern spielt so langweiligen Fußball wie seit Jahren nicht mehr ( glaube unter Kovač war er ca. genauso langweilig). Ja, mag in Mode sein, dass die eigene Mannschaft das Spiel kontrolliert, aber muss der Fußball dann dermaßen langweilig sein? Leverkusen zeigt, dass es nicht der Fall sein muss. Auch wenn ich mich über die Niederlage freue, kann ich euch jetzt schon sagen, dass spätestens vor dem Duell FCB-Bayer Gerüchte in den Medien aufkommen werden, dass Bayern an Alonso dran ist. Er landet dann auch wahrscheinlich nach der Saison in München und ist somit für Jahre für Real Madrid geblockt ( super Real 😢).

  7. @konstantinrheker4671

    Das geht gegen jedes Gesetz? Na dann gibts ja absehbar eine Neuauflage der Artikel 5 GG – PK. 🤣
    Sollte das FCB Management mit Tuchel nicht mehr zufrieden sein, gibts ja einen jungen talentierten Nationaltrainer, den man eventuell aus seinem Vertrag beim DFB kaufen kann. 🤣🤣🤣

  8. @Kalighat13

    Ist gut das mal jemand anders Meister wird – aber Alter, du TUCHEL bist verantwortlich für deine milliadenschwere National-Bayern-Mannschaft !!! Gruss aus München…

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